Unterwegs in den Naturschutzgebieten Mecklenburg-Vorpommerns
Mai 2023
Mecklenburg-Vorpommern
Anfang Mai verbrachten wir fünf ereignisreiche Tage in den mecklenburgischen Naturschutzgebieten, Ausgangspunkt war Plau am See. Und man kann dort so viel entdecken: Von Mooren, über Seen und Flüsse bis hin zu Trockengebieten... 😊
Eingeborene
Von den Eingeborenen wurden wir schon sehnlichst erwartet... sie hatten uns zum Fressen gern!
Sonnenaufgang am Plauer See
Sonnenaufgang am Plauer See
Zum Sonnenaufgang draußen sein heißt im Mai sehr zeitig aufzustehen. Das Wetter war in den fünf Tagen etwas durchwachsen. Sonne wechselte mit Wolken, meistens war es sehr windig. Aber einen schönen Sonnenaufgang hatten wir dann doch!
Naturschutzgebiet Plauer Stadtwald
Naturschutzgebiet Plauer Stadtwald
Das im Jahr 1990 ausgewiesene Naturschutzgebiet liegt im Süden der Stadt Plau am See. Es ist ein Naherholungsgebiet und wird dementsprechend stark von Besuchern frequentiert. Man kann es auf mehreren Wegen durchqueren und ein Teil ist als Naturlehrpfad ausgeschildert.
Im seinem Zentrum liegt ein ehemaliges Ziegelei-Gelände. Dessen Entwässerungsgräben sind inzwischen verschlossen, so dass der Wasserstand wieder steigen kann. So finden sich dort das zentrale Moor und fünf völlig unterschiedliche Seen.
Das Naturschutzgebiet grenzt an eine ehemalige Bahnlinie. Der Bahndamm, seine anliegenden Wiesen und eine weitere, mitten im Gebiet eingeschlossene kleine Wiese, bieten einen sehr schönen Kontrast zu den Feuchtgebieten. Auf der Wiese am Bahndamm konnten wir aus der Ferne ein Kranichpaar, wahrscheinlich mit Nachwuchs, beobachten.
Ansonsten zeigten sich nur sehr wenige Tiere. Neben einigen Schmetterlingen und diversen Vögeln kreuzte auch ein Eisvogel unseren Weg. Leider war er so schnell unterwegs, dass keine Chance zum Fotografieren blieb.
Das Laichen der Bleie (Brassen)
Das Laichen der Bleie (Brassen)
Bleie laichen sobald die Wassertemperatur ca. 15° C erreicht hat. Das ist wohl genau zu dem Zeitpunkt passiert, als wir in Mecklenburg ankamen.
Beim ersten Platschen direkt am Ufer haben wir uns noch ziemlich erschrocken. Aber dann haben wir bemerkt, dass es an einem mehrere hundert Meter langen Uferabschnitt überall platscht?
Nach dem vorsichtigen, langsamen Annähern konnten wir die Verursacher direkt erkennen: Die laichenden Bleie!
Bei den Männchen fällt während der Laichzeit an Kopf und Körper deutlich ein Laichausschlag auf. Bei den heftigen Laichspielen legen die Weibchen ca. 200.000 Eier an den Pflanzenstengeln direkt im Uferbereich ab.
Seeadler
Seeadler
Dort - wo der Tisch so reich gedeckt ist - lassen die Räuber nicht lange auf sich warten. In diesem Gebiet Mecklenburgs sammeln sich zur Laichzeit der Weißfische ~100 Seeadler, um sich am reich gedeckten Buffet zu bedienen. Nun zum Ende der Saison waren es "nur" noch ~30...
Ich freue mich immer schon über die Sichtung eines dieser majestätischen Vögel. Aber allein auf diesem einen Baum hatten sich zehn nieder gelassen!
Fischadler
Fischadler
Neben den Seeadlern jagten auch immer wieder Fischadler in dem Gebiet. Wenn eine mögliche Beute erspäht war rüttelten die Fischadler kurz über der Stelle um sie dann im Sturzflug mit den Füßen voran zu greifen.
Nicht jeder Versuch glückte... aber einige Male war die Jagd auch erfolgreich!
Milane
Milane
Auch die beiden in Deutschland lebenden Milanarten, der Schwarz- und der Rotmilan, ließen sich immer wieder am Ansitz blicken. Als Nahrungsgeneralisten fressen beide andere Vögel, Kleinsäuger jagen aber auch Fisch. Was genau der Schwarzmilan hier erbeutet hat kann ich nicht erkennen. Einem Rotmilan jagten mehrere Krähen den Fisch ab der uns fast vor die Füße fiel: Eine ziemlich große Rotfeder! Da hatte ich natürlich die Kamera nicht im Anschlag...
Reiher
Grau- und Silberreiher...
... ließen sich immer wieder am reich gedeckten Tisch blicken.
Warten im Ansitz
Warten im Ansitz
Beim Warten auf die großen Greifvögel wurde es nie langweilig. Auch in der Weide direkt vor dem Ansitz tobte das Leben! Und wenn dann auch mal in der Weide nichts los war… dann boten die Rauchschwalben um uns herum auch sehr schöne Motive!
- Mönchsgrasmücke
- Zilpzalp
- Bachstelze
- Blaumeise
- Rauchschwalbe
Und allen ging es um die kleinen, grünen Raupen... wie auf dem Bild der Blaumeise zu sehen.
Renaturierte Moore
Renaturierte Moore
Wir haben in Mecklenburg einige Naturschutzgebiete besucht, in denen durch den Menschen genutzte und fast zerstörte Moore wieder renaturiert werden. Und diese haben eine extrem große Bedeutung im Klimaschutz!
Künstliche Gräben wurden verschlossen, so dass der Wasserspiegel wieder langsam steigen kann. Die Flora und Fauna ehemaliger Ziegeleien oder Torfabbaugebiete können sich so - wenn auch sehr langsam - wieder zu ihrer ursprünglichen Form entwickeln.
Trockengebiete und Heide in Mecklenburg
Tockengebiete und Heide in Mecklenburg
Ehemalige Truppenübungsplätze wurden nach der Wiedervereinigung in Naturschutzgebiete umgewandelt. Hier hatten sich durch die sehr "spezielle" Art der Nutzung außergewöhnliche Lebensräume gebildet.
Heute sind Teile vollständig von Zurück gelassenem Abfall und Munition geräumt und auf ausgeschilderten Wegen begehbar. Uns hat besonders die Vielfalt an Insekten fasziniert!
- Raupen des Wolfsmilch-Ringelspinners
- Grüner Zipfelfalter
- Brauner Feuerfalter
- Kleiner Feuerfalter
- Graue Sandbiene